Die Somnologie („somnum“, lateinisch für „Schlaf“ und „lógos“, griechisch für „Lehre“ ) bezeichnet allgemein die Lehre vom Schlaf.
Schlaf konstituiert unser Bewusstsein. Nachts bereiten wir vor, was wir tagsüber tun, denken und fühlen. Wir perfektionieren unsere Motorik, sortieren unser Gedächtnis und klären unsere Gefühle. Viele Reparatur- und Regenerationsprozesse finden statt. Wir verbessern unsere Immunantwort, bilden Gedächtnis aus, Erlerntes wird gespeichert; im Tiefschlaf speichern wir deklarativ ab, im Traumschlaf prozedural.
Hier stellt sich dar, warum Mediziner an einem guten Nachtschlaf ihrer Patienten großes Interesse haben. Den Schlaf und dessen Beeinträchtigung zu ergründen gehört zum Spektrum dieser Praxis.
Die langfristigen Gesundheitsrisiken eines schlechten, nicht erholsamen Schlafs sind vielfach belegt: Diabetes mellitus, Herzerkrankungen, Bluthochdruck, Übergewicht, Depressionen ( Burnout ), Angsterkrankungen, dementielle Syndrome. Bei Kindern kann es Minderwuchs bewirken und wird als Auslöser für Hyperaktivität ( ADHS ) diskutiert.
Der Zusammenhang von HNO und Schlafmedizin liegt praktisch in der Natur der Dinge, besser gesagt dieser ist in der menschlichen Anatomie begründet. Der Rachenschlauch des Menschen kann, dies vor allem in liegender Position, kollabieren, da es hier keine knöcherne oder knorpelige Aufhängung gibt. Hierfür muss nicht zwangsläufig ein erhöhtes Körpergewicht vorliegen, auch ohne ein solches kann es zu nächtlichen Schlafstörungen kommen. Diese Veränderung sieht der HNO-Arzt und Somnologe mit dem Endoskop und kann unmittelbar Handlungsempfehlung geben. Bei Bedarf kann in der Folge durch eine einfache, ambulant durchzuführende Untersuchung die endoskopisch detektierte Auffälligkeit in „harmlos“ oder „behandlungsbedürftig“ unterteilt werden. Die Störungen des Schlafs reichen vom Schnarchen über ein UARS bis hin zu Atemaussetzern.
Erfreulicherweise gibt es inzwischen eine Bandbreite von unterschiedlichen Therapiemöglichkeiten, die auf die diversen Bedürfnisse des Patienten eingeht.
Die Ein- und Durchschlafstörungen, die Para- und Hypersomnien, die schlafbezogenen Bewegungsstörungen sowie die Schlaf-Wach-Rhythmusstörungen stellen weitere Erkrankungen dar, die somnologisch abgeklärt werden können und sollten, sobald diese die Lebensqualität beeinträchtigen.