Bei den „Naturheilverfahren“ schließt sich der Kreis.

Vielleicht muss zunächst der Begriff „Naturheilverfahren“ definiert werden: Hierunter verstehe ich jegliche Maßnahmen, die eingesetzt werden, um chemo-therapeutische oder chirurgisch- therapeutische Maßnahmen zu verhindern oder deren Einsatz hinauszuzögern.

Sprich die Anwendung von Phytotherapeutika, den Einsatz von Homöopathika, der Akupunktur oder den Maßnahmen der Ordnungstherapie.

Besonders die Ordnungstherapie ist mir im Rahmen meiner somnologischen Tätigkeit wichtig. Denn: Verbessert man die Regenerations- und Reparaturmechanismen des Körpers im Schlaf, hat man im Sinne eines angewandten Naturheilverfahrens eine Verbesserung des Immunsystems bewirkt.Um Missverständnissen vorzubeugen: Ich bin mit Leib und Seele Schulmedizinerin – der Einsatz eines Antibiotikums oder Cortisonpräparates, die Erwägung einer HNO-chirurgischen Therapie sollte gut überlegt sein, ist jedoch mitunter der beste und zielführende Weg.

Otium und Negotium – wie war es bei den Römern noch einfach und klar strukturiert. Heutzutage leben wir in einer weltweiten Verflechtung, diese äußert sich in der Art zu arbeiten und zu entspannen. Falls wir überhaupt tatsächlich aus- oder entspannen. In unserer Lebensweise reicht die Arbeit oft in die Freizeit hinein und schränkt die Zeit der Regeneration ein. Zusätzlich setzen wir uns dem Erwartungsdruck aus, in der Freizeit ständig Erlebnisse und neue Erfahrungen zu sammeln. Anstatt Ruhe und Ausgleich in der freien Zeit zu suchen, setzen wir uns zusätzlicher Freizeit-„Arbeit“ aus – mit unter Umständen entsprechend negativem Ergebnis einer höheren Anfälligkeit gegenüber Krankheiten.

Der Zunahme psychogen induzierter Ohr-Erkrankungen wie Tinnitus aurium und Hörsturz oder „Dem-Kloß-im-Hals“-Gefühl liegen Be- oder Überlastungssituationen als Ursache oder Verstärker zugrunde. Dagegen ein paar Tabletten einzunehmen – verlockende Idee – aber für sich allein nicht zielführend. Dagegen bieten Naturheilverfahren, Ordnungs- und Verhaltenstherapie sinnvolle Wege oder stellen zumindest Ergänzung einer HNO-ärztlichen Behandlung dar.